Die Schattenseiten des vermeintlich perfekten Lebens.

Die Schattenseiten des vermeintlich perfekten Lebens.

Ich starre schon eine ganze Weile auf ein weißes Blatt vor mir und suche nach dem passenden Satz, der die gesamte Palette meiner Emotionen beschreibt. Nachdem ich meinen letzten Artikel veröffentlicht habe, ist mein Postfach beinahe geplatzt. Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich sehr überwältigt bin. Ihr seid tatsächlich da draußen, mit einem offenen Herz und sensiblen Antennen. So viele von euch haben mir geschrieben und mich wissen lassen, dass ich nicht alleine bin und sie genauso fühlen. Ich musste lachen und weinen im Wechsel und habe immer noch Gänsehaut.

Und ja, mein innerer Kritiker schrie dabei ganz penetrant: „Aber du musst ihre Erwartungen erfüllen! Jetzt, wo sie dich endlich gehört haben!“ Und wisst ihr was? „Schwachsinn“, sagte ich ganz ruhig und voller Zuversicht. Über meine Antwort staunte ich selbst ganz schön. Ich muss mich an die neue Version meines Ichs noch gewöhnen. Vielleicht wiederhole ich mich, aber: Seit ich denken kann, schlüpfte ich in die Rolle der braven Tochter, die reibungslos funktioniert und nicht enttäuschen möchte. Alle sollen stolz auf mich sein, meine Eltern und mein Umfeld. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass auch meine schulischen Leistungen vorbildlich waren. Von außen betrachtet, wirkte alles perfekt. Aber dieses überangepasste Leben hat seine Schattenseiten wie Sorgen, Druck und Panikattacken. Kurzum: ICH bin nicht stolz auf mich, weil ich nur damit beschäftigt war, die Erwartungen anderer zu erfüllen. Ich habe meine innere Stimme auf stumm gestellt und die Hilferufe meiner Bedürfnisse ignoriert.

Ich kann die Erwartungen anderer über Bord werfen und stolz auf mich sein. Sobald ich diese schweren Sandsäcke los bin, fühlt sich das Leben sicher leichter an. Und es erfüllt mich mit stolz, dass ich das erkannt habe und das Ruder herumreiße. Wie die Weite des Meeres breitet sich der neue Weg vor mir aus und lädt mich ein, ihn zu erkunden. Herausfordernde Wellen werden nicht ausbleiben, aber ich bin bereit mich ins Vertrauen fallen zu lassen und das Abenteuer zu beginnen. Und es gibt mir ein gutes Gefühl, zu wissen, dass ich nicht alleine bin. Wir sind so viele.

Autorin: Lisa Marie Albrecht
Datum: 14.02.2024

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Künstliche Intelligenz kann nicht an Burnout erkranken. Wir, im Kampf gegen sie, schon. Manchmal sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ich will doch alles richtig machen. Dabei vergesse ich, an meine Bedürfnisse zu denken. Das Leben ist kein Wünsch-Dir-Was. Habe ich gehört. Diesen Moment mit meiner Familie werde ich bis zum letzten Tag in meinem Herzen tragen. Ich weiß noch nicht, wohin die Reise geht. Aber sie hat begonnen.