Ich möchte schreiben, einfach schreiben, meine Gefühle fließen lassen und dabei Mensch sein.

Ich möchte schreiben, einfach schreiben, meine Gefühle fließen lassen und dabei Mensch sein.

Bereits als Kind liebte ich es, hinter die Kulissen zu blicken. Wie es vor der Theke am Arbeitsplatz meiner Mutter aussah, war mir klar. Aber was geschah dahinter? Ging ich in das Innere des Ladens, kam ich mir wie in einem Bienenstock vor, umgeben von summenden Strickmaschinen und fleißigen Frauen mit bunten Garnen. In der Luft lag ein Geruch aus Maschinenöl, Schweiß und Parfüm, typisch und einzigartig zugleich.

Und jetzt überlege ich, wie ich dir meine Welt, die hinter jedem der Artikel liegt, beschreibe.

In Wirklichkeit sind wir hier zu zweit. Paul Albrecht, mein Mann, ist mein Fotograf und Lektor. Er ist auch derjenige, der den für mich lästigen Technikpart übernimmt. Mit nicht ganz 18 Jahren lernte ich ihn kennen – im Internet. Für damalige Verhältnisse ziemlich ungewöhnlich. Ich stellte mich in einem Künstler-Forum vor, lud meine besten Bleistiftzeichnungen hoch und wartete auf Kritik. Daraufhin schrieb er mir und seine E-Mails, später auch echte Briefe, trafen mich mitten ins Herz.

Nach einer Fernbeziehung studierten wir beide, heirateten und sprangen voller Tatendrang in unsere Selbstständigkeit. Kreativ zu arbeiten ist genau das, wofür wir schon immer brannten. Aber nicht alles lief so glattgebügelt, wie es klingen mag. Nach einem Burnout und jahrelangen Panikattacken meinerseits suchte ich nach Antworten. Ich fand mich neu und lernte, meinem Körper besser zuzuhören. Wir zogen um, adoptierten einen Hund und wechselten den Job. Nach vielen Jahren Kreativarbeit in unserer Designagentur fand ich mich beim Schreiben wieder. Ich entdeckte das Thema Nachhaltigkeit und stellte unseren Lebensstil infrage. Darüber schrieb ich fast vierzehn Jahre lang.

Die letzten Jahre waren schwer. Wir lebten nicht mehr, wir wurden gelebt. Das Gefühl von Kontrollverlust breitete sich in uns aus. Statt wertvolle, nachhaltige Tipps an unsere Leser:innen weiterzugeben, fühlten wir uns gezwungen, dem Algorithmus die Butter aufs Brot zu schmieren. Immer schneller und schriller musste der Inhalt sein, damit er überhaupt noch gesehen wurde. Es war frustrierend. Lange brüteten wir über Strategien und Lösungen, dabei verlor ich mein inneres Leuchten. Ich hatte es satt, im Hamsterrad zu rennen. Und selbst wenn ich es wollte: Ich war zu müde dafür.

Am Jahresende wussten wir es dann – es ist vorbei. Die Zeit ist reif für einen Neuanfang. Wie auf Knopfdruck kam mein Leuchten wieder: Ich möchte schreiben, einfach schreiben, meine Gefühle fließen lassen und dabei Mensch sein. Ob Algorithmen meine Texte lieben, spielt keine Rolle mehr. Sie sind für Menschen wie dich und mich bestimmt, die aus Fleisch und Blut sind, mit echten Empfindungen, Sehnsüchten und Herausforderungen. Ich freue mich auf diesen neuen Weg! Vielleicht gegen den Trend, dafür mit ganz viel Herzblut. Ich möchte einfach leben und mehr sein. Und so lautet auch das Motto des neuen Blogs.

Lisa Marie Albrecht
Einfach leben, mehr sein.

Autorin: Lisa Marie Albrecht
Datum: 01.03.2024

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Diesen Moment mit meiner Familie werde ich bis zum letzten Tag in meinem Herzen tragen. Ich weiß noch nicht, wohin die Reise geht. Aber sie hat begonnen. Ich fühlte mich schon immer anders, aber an diesem Tag ganz besonders. In jeder Generation scheint ein Dorn des Unausgesprochenen zu stecken. Herzlichen Glückwunsch, es ist ein Mädchen! Was ist falsch daran, solche Bedürfnisse wie ich zu haben?